Fast 20 Jahren verfolgte das Ensemble KOJ (früher Nadelöhr) eine ganz eigene Vision einer Verschmelzung von Jazz mit der europäischen Musiktradition, von Improvisation und Komposition. Angefangen haben sie 1991 mit kammermusikalischer Zwölfton-Improvisation und 7/16-Fugen, dann ging es weiter mit avantgardistisch-orchestralen Ausflügen, mit Musik&Literatur-Projekten, Live-Musik zu Trickfilmen, einem Programm mit Komiker, einer epischen Stummfilm-Vertonung und zum Schluss mit ihrem abendfüllenden „Piffkaneiro“-Werk.  

    "Wer sucht denn nicht danach? Wer wünscht sich nicht – im Hier und Jetzt sitzend – zuweilen nach einem Dort? Nach einem Damals oder Dereinst? Wer denkt nicht mitunter ganz unvermittelt daran, auszubrechen? Sei es für den Augenblick eines kühnen Gedankensprunges nur oder für die Zeitlosigkeit eines Tagtraums. Und sich aufzumachen in eine Anderswelt, getragen von der Wehmut nach jenen Kinderspielen, die alle Grenzen zu sprengen und alle Wünsche zu erfüllen vermochten dank der Kraft der Fantasie? Von der Hoffnung auch auf jenes Neuland, wo das Suchen schöner ist als das Finden, das Entdecken spannender als das Wissen, das Verwerfen edler als das Festhalten?

            Es könnte Piffkaneiro sein…

…ein klingendes Utopia – erträumt, erdacht, erspielt aus ebensolchen unfassbaren Innenwelten. Aus sirrenden Ideen und schimmernden Visionen, die sich vage vorerst und immer klarer formen in den Sinnen derer, die daran zu glauben und sich dorthin auch zu träumen wagen: Piffkaneiro.

            Als phantastische Begleiter empfehlen sich die Abenteurer von KOJ. Ein kühnes Kollektiv, das schon manchen Kahn bestiegen, schon manchen Weg beschritten und sich durch manches Nadelöhr gezwängt hat ohne Gewissheit, wohin die Reise führen mag. KOJ, die sich ausrüsten und zu helfen wissen mit Gerätschaften und Instrumentarien, die alleine der Klangerzeugung dienen – vordergründig zumindest. KOJ, die nach links und rechts schauen, nach oben und unten hören – und gerade deshalb vorwärtskommen." (Frank von Niederhäusern, aus den Linernotes zum Album "Piffkaneiro")